Gestern Abend verkündete Apple erwartungsgemäß zum ersten Mal seit 2003 schlechtere Quartalszahlen als im Vorjahr. Der Umsatz des Konzerns sank von 58 Milliarden Dollar im Vorjahr auf nun 50,6 Milliarden Dollar – ein gefundenes Fressen für viele Tageszeitungen und Apple-Gegner. Jedoch sollte man die Zahlen differenziert betrachten.
Apple steht nämlich im Schatten seines eigenen Erfolgs: 2015 hatte der Konzern, beflügelt von den neuen Displaygrößen und Funktionen des iPhone 6 (Plus), ein atemberaubendes Geschäftsjahr hingelegt, an das mit dem iPhone SE nur schwer heranzukommen ist. Ignoriert man das Jahr 2015, steht der Konzern jedoch gar nicht so schlecht da: Im Vergleichsquartal 2014 fiel der Umsatz mit 44 Milliarden Dollar nämlich noch über 22 Prozent geringer aus, als im zweiten Quartal dieses Jahres.
Gemessen am Gewinn (10,5 Milliarden) ist es das zehntbeste Quartal der Konzerngeschichte und auch das drittbeste zweite Quartal, wie die Grafik unten zeigt. Die dafür maßgebliche Zahl verkaufter iPhones liegt mit 51,2 Millionen Geräten sogar 14,6 Prozent höher als im Vergleichsquartal 2014.
Dank der enormen Nutzerzahlen wuchs Apples Service-Sparte im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent. CEO Tim Cook ist mit dieser Entwicklung sehr zufrieden:
„Wir sind mit dem kontinuierlich starken Umsatzwachstum bei den Services sehr zufrieden, dank der unglaublichen Stärke des Apple Ökosystems und unserer wachsenden Basis von über einer Milliarde aktiver Geräte.“
Auch die Sparte der "anderen Produkte", unter die die Apple Watch und der Apple TV fällt, ist um 30 Prozent gestiegen.
Allzu viele Gründe zur Enttäuschung bietet die gestrige Quartalskonferenz also doch nicht. Wer Lust auf mehr interessante Fakten zum aktuellen Quartalsergebnis hat, dem sei der Artikel von sixcolors empfohlen, in dem die Zahlen auseinandergenommen werden.